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Internacional

Die Zukunft Europas

Artículo Completo 331 palabras
Europa ist alt geworden, vorsichtig, manchmal ängstlich

Pedro Luis Gómez

Mittwoch, 17. Dezember 2025 | Aktualisiert 18:04h.

Europa war jahrhundertelang das pulsierende Herz der Welt. Aus Athen kam die Vernunft, aus Rom das Recht, aus der Renaissance die Freiheit und die Wissenschaft, aus der Aufklärung die Idee der universellen Menschenwürde. Europa hat die moderne Demokratie geprägt, die Universität erfunden, die sinfonische Musik, die Gewaltenteilung, die Bürgerechte, hat Ozeane überquert. Doch heute, wenn jemand wie Donald Trump behauptet, Europa habe keine Zukunft, trifft uns dieser Satz – nicht, weil er recht hätte, sondern weil er eine wunde Stelle berührt.

Denn etwas ist wahr: Europa ist alt geworden, vorsichtig, manchmal ängstlich – nicht nur vor anderen, sondern vor sich selbst. Wir sind von der Kühnheit der Entdecker zur Verwaltung der Gewissheiten übergegangen. Vom Gestalten zum Zusehen. Vom Mutigen zum Bürokraten.

Wie konnte es so weit kommen? Vielleicht, weil Europa das Wohlstandsparadies mit seinem Schicksal verwechselte. Weil es Sicherheit über Vision, Bequemlichkeit über Risiko gestellt hat. Wir haben Identität gegen Neutralität, Erinnerung gegen Bürokratie, Träume gegen Komfort getauscht. So lebt der Kontinent heute wie ein alter Gelehrter, umgeben von seinen Trophäen, verliebt in das Gestern, unsicher im Morgen.

Doch Hoffnung bleibt. Trotz Müdigkeit ist Europa noch immer ein moralischer Kompass – der einzige Ort, an dem Menschenwürde, Gleichheit, Vielfalt und Gerechtigkeit nicht nur Worte, sondern Gesetze sind. Wir wissen: Nationalismus führt in den Abgrund, Bildung ist Macht, Kultur überwindet Grenzen. Wir haben das alles gelernt – oft schmerzhaft.

Aber haben wir dafür unsere Seele verkauft? Vielleicht nicht dem Teufel, doch sicher der Angst: der Angst vor Veränderung, vor Verlust, vor Zukunft. Europa muss wieder glauben – an sich, an die Jugend, an Kreativität und Ziel. Nicht ein Europa der Nostalgie, sondern der Neugier.

Das Schicksal dieses Kontinents ist noch offen: Entweder wird er Museum – oder Labor. Erinnerung – oder Aufbruch. Europa braucht keine neuen Reden. Es braucht wieder Mut. Den gleichen Mut, mit dem es einst die Welt erfand.

Fuente original: Leer en Diario Sur - Ultima hora
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